Aktien sind Wertpapiere, die Unternehmen ihren Mitarbeitern (auch verbilligt oder unentgeltlich) überlassen können. In diesem Fall spricht man auch von Belegschaftsaktien. Die Mitarbeiter erhalten dann (wie andere Aktionäre auch) eine Dividende und sind an der Wertsteigerung oder an einem Wertverlust beteiligt.
Aktienoptionen sind Programme, bei denen Mitarbeiter das Recht erhalten, Aktien zu einem vorher bestimmten Preis zu einem bestimmten Termin von dem Arbeitgeber zu erwerben. Aktienoptionsprogramme sind im Aktienrecht vorgesehen, wenn eine Gesellschaft das Kapital erhöhen will um Mitarbeiter zu beteiligen. In einem Programm werden dann Erwerbs- und Ausübungszeiträume vereinbart (Vesting).
Vorteile
Handelbar, Einfache Wertfeststellung im Falle einer Börsennotierung. Förderung nach § 3 Nr. 39 EStG möglich. Ausweis als Eigenkapital in der Bilanz des UnternehmensNachteile
Probleme bei der Wertfeststellung bei nicht börsennotierten Aktiengesellschaften. Ausgabe nur von Aktiengesellschaften.Vorteile
Handelbar, Einfache Wertfeststellung im Falle einer Börsennotierung. Mitarbeiter müssen sich die Aktien „erdienen“, gute Systeme stärken die Mitarbeiterbindung.Nachteile
Ein gutes Optionsprogramm erfordert umfangreiche Regelungen im Aktien- und Kapitalmarktrecht. Probleme bei der Wertfeststellung bei nicht börsennotierten Aktiengesellschaften. Ausgabe nur von Aktiengesellschaften.
Genussrechte sind schuldrechtliche Vereinbarungen, die den Mitarbeitern keine gesellschaftsrechtliche Stellung gewähren. Inhaber von Genussrechten sind also keine Gesellschafter, sie haben keine Stimmrechte oder Mitspracherechte ein einer Gesellschafterversammlung. Genussrechte gewähren einen bestimmten Anteil am Gewinn oder an der Wertsteigerung des Unternehmens.
Vorteile
Variable Gestaltung, optimiert für jedes Unternehmen. Angebote für jede Rechtsform möglich (AG, GmbH, Handwerksbetrieb). Genussrechte können unter bestimmten Umständen als Eigenkapital in der Bilanz ausgewiesen werden. Förderung nach § 3 Nr. 39 EStG möglich.Nachteile
Bedingungen für Genussrechte müssen gut und rechtssicher formuliert werden (sie gelten als AGB). Prüfung Kollision mit VermAnlG.
Genussscheine sind verbriefte Genussrechte. Das Macht Genussrechte zu Wertpapieren. Unternehmen können Genussscheine als Urkunden (Wertpapiere) an ihre Mitarbeiter ausgeben.
Vorteile
siehe GenussrechteNachteile
Bedingungen für Genussrechte müssen gut und rechtssicher formuliert werden (sie gelten als AGB). Prüfung Kollision mit EU-ProspVO bzw. WpPG.
Schuldverschreibungen (Anleihe, Obligation, Rentenpapier) sind Wertpapiere, für das der Mitarbeiter in der Regel Zinsen erhält. Mit einer Schuldverschreibung überlässt der Mitarbeiter dem Unternehmen Kapital, das von dem Unternehmen zu bestimmten Bedingungen (z.B. abhängig von der Dauer der Zugehörigkeit zum Unternehmen) verzinst wird.
Vorteile
Darlehen zu festen Bedingungen mit fester Laufzeit.Nachteile
Sind stets als Verbindlichkeit in der Bilanz des Unternehmens auszuweisen. Ggf. Kollision mit Kreditwesengesetz (KWG) oder Eu-ProspVO.
Stille Gesellschaft ist eine Beteiligung an dem Unternehmen nach § 230 ff. Handelsgesetzbuch (HGB). Der Mitarbeiter beteiligt sich mit einem bestimmten Kapital (Vermögenseinlage) und erhält dafür einen Anteil am Gewinn, eine Verlustbeteiligung kann ausgeschlossen werden.
Vorteile
Mitarbeiter werden zu (gefühlten) Mitunternehmern, Starke Bindung von Mitarbeitern, da in der Regel langfristige Kündigungsmöglichkeiten vereinbart werden. Förderung nach § 3 Nr. 39 EStG möglich.Nachteile
Abgrenzung zwischen typischer und atypischer stillen Gesellschaft aus steuerlichen Gründen notwendig, in der gelebten Praxis aber manchmal schwierig. Werden Mitarbeiter steuerlich zu Mitunternehmens (atypisch still), können Probleme mit der Gewerbesteuer entstehen.
Mitarbeiterdarlehen sind Darlehen, die ein Mitarbeiter dem Unternehmen gewährt (soweit keine Schuldverschreibungen vorliegen).
Vorteile
Einfache Regelungen. Förderung nach § 3 Nr. 39 EStG möglich.Nachteile
Prüfung Kollision mit Einlagengeschäft i.S. des KWG, präzise Formulierungen in den Verträgen und Transparenz zu Insolvenzregelungen nötig.
Wandelschuldverschreibung sind Schuldverschreibungen, bei denen, neben der Rückzahlung des Nennwerts und etwaiger Zinsen, ein Wandlungsrecht in eine bestimmte Anzahl von Aktien an dem Unternehmen besteht (Tausch in Aktien).
Vorteile
Aufnahme von Fremdkapital zu günstigen Bedingungen, Zinszahlungen als Betriebsausgaben abziehbar. Chance auf Teilnahme an Kursgewinnen.Nachteile
Etwas kompliziertere Konstruktion zu Umtauschbedingungen und Fristen.
Zertifikate sind Schuldverschreibungen, deren Wertentwicklung von der Wertentwicklung eines zugrundeliegenden Basiswerts abhängt. Basiswerte können Aktien eines bestimmten Unternehmens, bestimmte Indizes, Rohstoffe oder Währungen sein. Es gibt Zertifikate für Mitarbeiter z.B. als Kapitalschutz-Zertifikate, Bonus-Zertifikate, Indes-Zertifikate, Faktor-Zertifikate oder Knock-Out-Zertifikate).